Welche SD-Speicherkarte ist richtig für die Kamera? Diese Frage hat sich wohl schon jeder Fotograf gestellt. Ob Größe, Geschwindigkeit oder Kompatibilität: Beim Kauf gibt es einige Punkte zu beachten. Letztlich sind aber auch die eigenen Bedürfnisse entscheidend. Ein kleiner Leitfaden kann helfen.
SD-Karten gibt es in unterschiedlichen Speichergrößen. Mittlerweile sind auch schon Karten mit einer Größe von 1 TB (Terabyte) im Handel erhältlich. Eine Karte für Fotos und Videos klingt praktisch – doch es gibt auch Nachteile.
Mehrere kleinere SD-Karten haben Vorteile
Mit mehreren kleineren Karten geht man auf Nummer sicher: Geht die Kamera verloren, wird gestohlen oder treten Speicherprobleme oder andere Defekte auf, sind nicht gleich alle Daten verloren – wie es bei einer einzigen großen Karte in der Kamera der Fall wäre.
Mehrere kleine Karten können Fotografen zudem auch als Möglichkeit für ein Backup der Fotos und Videos nutzen. Dies ist praktisch, wenn die Datensicherungen auf dem PC oder Laptop verloren gehen sollten.
Die richtige Größe einer Speicherkarte hängt auch von der Art der Nutzung ab. Wer etwa mit einer Auflösung von 12 MP (Megapixel) fotografiert, kann auf einer Karte mit 4 GB je nach Motiv, Kameramodell und Bildkompression mindestens 170 Fotos im JPEG-Format abspeichern. Wesentlich mehr Platz benötigen Fotos im RAW-Format (auch digitales Negativ genannt) sowie Videoaufnahmen.
Selbst beim Filmen muss man mit kleineren SD-Karten nicht unbedingt Kompromisse eingehen: 128 GB reichen je nach Bitrate und Komprimierung immer noch für bis zu drei Stunden Aufnahme in 4K-Auflösung (3840 zu 2160 Pixel) bei 60 Bildern pro Sekunde. So mancher Akku dürfte hier früher in die Knie gehen.
Das ist bei der Schreibgeschwindigkeit zu beachten
Beim Kauf ist aber nicht nur die Größe entscheidend, sondern insbesondere bei Videos auch die Schreibgeschwindigkeit. Denn kommt die Karte mit dem Aufzeichnen nicht hinterher, kann es Probleme geben: von Fehlern im Bild bis hin zum Abbruch der Aufnahme.
Zwar gilt grundsätzlich: Je schneller die Karte ist, desto besser. Aber angewiesen auf besonders fixe Karten ist man eigentlich nur bei Videos oder bei sehr schnellen Serienaufnahmen.
Wer ohnehin nur Full-HD-Videos (1920 zu 1080 Pixel) erstellen möchte, kann sich an den Karten-Kennzeichnungen U1 und/oder V10 orientieren. Wer 4K- beziehungsweise Ultra-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen möchte, braucht Karten mit einer deutlich höheren Schreibrate: Hier ist man mit den Kürzeln U3 und/oder V30 gut beraten.
Kamera und SD-Karte – welche Modelle passen zusammen?
Wer den Kauf einer SD-Speicherkarte plant, sollte vorher die Kompatibilität seiner Kamera prüfen. Denn während inzwischen jede halbwegs moderne Kamera den SDHC-Standard (bis 32 Gigabyte Kartengröße) unterstützt, gilt das noch längst nicht für den Nachfolge-Standard SDXC. SDXC-Karten sind für Speicherkapazitäten bis 2048 Gigabyte (2 Terabyte) ausgelegt.
Welche Größe bei Speicherkarten ist sinnvoll?
Hobbyfotografen sollten SD-Karten mit mindestens 8 GB, besser aber 16 GB nutzen. Wer auch oder überwiegend filmt, sollte mindestens zu Karten mit 16 GB, besser aber zu 32 GB oder 64 GB greifen.
Defekte SD-Karte? Das ist zu beachten
Zeigt die Kamera einen Fehler bei der SD-Karte an lautet die Regel: Erstmal nichts tun. Wenn Fotografen den Fehler ignorieren und einfach weiter Bilder machen, kann alles nur noch schlimmer werden – und zu Datenverlust führen. Dasselbe gilt, wenn Fotografen die Karte herausnehmen und wieder in die Kamera stecken, um zu schauen, ob der Fehler dann nicht mehr angezeigt wird.
Betroffene sollten die Speicherkarte in einen Kartenleser am PC oder Laptop stecken. Manchmal lassen sich die Aufnahmen dort noch auslesen, obwohl es Probleme mit der Kamera gibt.
Klappt das direkte Auslesen nicht, sollte eine Datenrettungssoftware zum Zug kommen. Beispiele sind hier die kostenlos erhältlichen Programme Recuva, Disk Drill oder Easeus Data Recovery Wizard Free. Funktioniert die Rettung mit einer Software nicht oder findet diese nicht alle Fotos, sollte man auch die anderen Programme ausprobieren.
Grundsätzlich sollte man Karten nicht mehr in der Kamera nutzen, die bereits einmal einen Fehler angezeigt haben. Das Risiko ist hier zu groß, dass ein Fehler erneut auftritt und dann eine Datenrettung nicht mehr möglich ist.